Unsere Ziele

Die Bürgerinitiative ist ein Zusammenschluss von Bürgern der Stadt Niederkassel mit dem Ziel die Sicherheit und Wohnqualität in der Stadt auf gleich hohen Niveau zu halten. Dieses Ziel steht unserer Meinung nach im krassen Widerspruch zur Ansiedlung einer Ethylenoxid-Produktionsanlage und fünf weiterverarbeitenden Industrieanlangen von Partnerunternehmen. Daher lehnen wir den Bau derartiger Anlagen kategorisch ab.

Unsere Ziele im Überblick:

  1. Bürger informieren und Intransparenz ausgleichen
  2. Verhinderung einer Störfallanlage der oberen Klasse in dicht besiedeltem Wohngebiet
  3. Bürger und Natur vor zusätzlicher Umweltbelastung schützen

1. Bürger informieren und Intransparenz ausgleichen

Die Bürgerinitiative hat sich zur Aufgabe gemacht, vollumfänglich über die Gefahren und Auswirkungen einer möglichen Anlage zu informieren und die fehlende Transparenz durch PCC auszugleichen. Desweiteren möchten wir die Möglichkeit einer Bürgerbeteiligung im Genehmigungsverfahren bei der Bezirksregierung Köln intensiv nutzen, und das in Zusammenarbeit mit den Anwohnern, der städtischen Verwaltung sowie Parteien und Vereinen.

Bisher konnte PCC nicht unser Vertrauen gewinnen. Die Darstellung des Unternehmens auf der Informationsveranstaltung hat mehr Zweifel geweckt als ausgeräumt. Die versprochene Transparenz und offene Kommunikationspolitik wurden bisher nicht eingehalten, da z.B. Nachfragen von Bürgern nicht inhaltlich beantwortet und Informationen zum aktuellen Stand der Planung nicht geteilt werden. Die Gewinnorientierung ist dem Unternehmen unserer Meinung nach wichtiger, als die Bedenken der Anwohner auszuräumen.

"Die PCC ist nicht die Caritas"
Zitat Ulrike Warnecke, Geschäftsführende Direktorin

2. Verhinderung einer Störfallanlage der oberen Klasse in dicht besiedeltem Wohngebiet:

Da es sich bei einer Ethylenoxid-Produktionsanlage um eine Störfallanlage der oberen Klasse gem. Störfall VO handelt, ist die Anlagensicherheit grundsätzlich problematisch. Die Gefahr eines Anlagenstörfalls ist als sehr hoch einzuschätzen. Das aktuellste Beispiel hat sich im Januar 2020 in einer 2017 in Betrieb genommenen Anlage in Tarragona, Spanien ereignet. Bei einem Störfall mit einer gewaltigen Explosion eines 20 t Tanks gab es drei Todesopfer zu beklagen. Ein Anwohner wurde in seiner 2,5 km entfernten Wohnung von einer 800 kg schweren Metallplatte erschlagen. Leider ist dies keine Ausnahme. In 5 von 12 Ethylenoxid-Produktionsanlagen in Europa gab es in den letzten 20 Jahren immer wieder schwere Störfälle, von Explosionen (Tarragona und Antwerpen) bis hin zu umfangreichen , krebserregenden Emissionen von Ethylenoxid in die Umwelt (Moerdijk, Niederlande und Stenungsund, Schweden).

Aber nicht nur die Störfallanfälligkeit spricht dagegen. Insbesondere die dichte und sehr nahe Wohnbebauung um den geplanten Standort sind weitere Argumente. Im Umkreis von nur 3 km zum Standort (Untersuchungsraum der Umweltverträglichkeitsprüfung) leben 40.000 Einwohner und es gibt 27 Kindergärten, 7 Schulen, 3 Seniorenheime und 1 Krankenhaus. Alle diese Einrichtungen sind durch den Bau der Anlage und im Falle eines Störfalls potenziell betroffen . Ebenso betroffen sind die Einsatzfahrzeuge für den Rettungsdienst und den Katastrophenschutz des Rhein Sieg Kreises, die auf dem DRK-Gelände stationiert sind. Weiterhin würde mit der Zerstörung der Trafostation neben dem Evonik Gelände die Stromversorgung von ganz Niederkassel für Wochen ausfallen und die Wasserversorgung wäre betroffen.

Die Firma PCC SE verfügt über keinerlei Erfahrung mit der Produktion von Ethylenoxid und betritt nach eigener Aussage Neuland. Erfahrungen mit Projekten einer derartigen Größe existieren kaum. Aus unserer Sicht sollte die Produktion eines solchen Stoffes grundsätzlich nicht in dicht besiedelten Wohngebieten stattfinden, aber ganz sicher nicht in der Hand von expansionsfreudigen Unternehmen, die Anfänger auf dem Gebiet der EO-Produktion sind.

3. Bürger und Natur vor zusätzlicher Umweltbelastung schützen:

Mit dem Projekt sind erhebliche Zusatzbelastungen für die Bürger und die Umwelt verbunden. Ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der Straße, der Schiene und im Wasser mit hochgiftigen Stoffen, zusätzlichem CO2-Ausstoß , Lärmbelästigung, Flächenversiegelung, Luft- und Lichtemissionen sowie ein großer Einschnitt in die Landschaft durch zwei 58 m hohe Türme, wären die Folge.